Was war denn bitte hier los? Karate-gi nicht gewaschen? Gürtel vergessen? Oder etwa verlaufen?
Nein, wir sind gestern einmal ganz bewußt einem anderen Kampfkunst-Weg gefolgt. Dazu fuhren wir zur Kampfkunstschule Christopher Eagen Spangdahlem, um der Einladung von Dominique Brizin zu folgen, damit Joshua Craig uns einen kleinen aber um so erstaunlicheren Einblick in die Kampfkunst der Achtsamkeit – Martial Arts of Awareness geben konnte.
Was für eine Erfahrung!
I Liq Chuan heisst die Methode und das System, das auf Selbstwahrnehmung, Achtsamkeit und auf tiefem biomechanischen Verständnis beruht.
Kampfkünste kann man grob in äußere und innere Stile einordnen. Vereinfacht gesagt ist alles, was hart und stark ist (so wie Karate), ein äußerer Stil.
I Liq Chuan ist ganz ganz anders, weich, eine innere Kampfkunst. Natürlich benutzten wir auch hier beim Seminar nur die beiden Arme und Beine, die an unseren Körpern hängen. Aber Joshua hat es geschafft, unseren Fokus so sehr auf uns selbst zu lenken, dass wir unseren Körper und die Biomechanik aus einer anderen, viel sanfteren Sicht neu erfahren konnten.
Und spätestens bei den Partnerübungen wurde klar, dass diese kleinen, unscheinbaren Bewegungen, an denen wir uns versuchten, völlig verrückte Ergebnisse hervorrufen konnten.
Das Staunen und Wundern war groß! Vielleicht schaffen wir es, das Gelernte zu pflegen und mal wieder ein Seminar zu besuchen, um diese Erfahrung auszubauen.
Liebe I Liq Chuan Familie, ihr habt nicht nur eine wundervolle Kampfkunst, ihr seid auch eine freundliche und offene Community, die es zulässt, dass andere über ihren Tellerrand schauen können.
Vielen Dank für die tolle Erfahrung!