Die Okinawanischen Großmeister

Shorin-Ryu, der Karatestil, den wir üben, hat eine lange Geschichte. Unsere Ahnenreihe reicht zurück bis ins frühe 18. Jahrhundert. Tatsächlich ist der Stammbaum längst nicht so strengend wie hier dargestellt. Schüler hatten meist mehrere Lehrer und Einflüsse. Für eine vereinfachte Darstellung, wollen wir euch hier die stärksten Einflüsse geradlinig darstellen.

Wer die inhalte etwas genauer studiert, wird schnell Umstimmigkeiten erkennen. Dies liegt daran, dass vieles zunächst nur mündlich überliefert und erst zu einem späteren Zeitpunkt schriftlich festgehalten wurde. So beziehen sich die Texte auf unterschiedliche Übermittlungen und weichen daher mehr oder weniger stark voneinander ab.

Die Okinawanischen Großmeister

Shorin-Ryu, der Karatestil, den wir üben, hat eine lange Geschichte. Unsere Ahnenreihe reicht zurück bis ins frühe 18. Jahrhundert. Tatsächlich ist der Stammbaum längst nicht so strengend wie hier dargestellt. Schüler hatten meist mehrere Lehrer und Einflüsse. Für eine vereinfachte Darstellung, wollen wir euch hier die stärksten Einflüsse geradlinig darstellen.

Wer die Inhalte etwas genauer studiert, wird schnell Umstimmigkeiten erkennen. Dies liegt daran, dass vieles zunächst nur mündlich überliefert und erst zu einem späteren Zeitpunkt schriftlich festgehalten wurde. So beziehen sich die Texte auf unterschiedliche Übermittlungen und weichen daher mehr oder weniger stark voneinander ab.

Shomen

Sakugawa

Matsumura

Itosu

Chibana

Miyahira

Kanga „Tode“ Sakugawa Sensei

war einer der ersten bekannten Meister des Okinawa-Te und gilt als eine Schlüsselfigur in der Entwicklung des modernen Karate. Sein Beiname „Tode“ (唐手) bedeutet „chinesische Hand“ und spiegelt seinen tiefen Einfluss aus dem chinesischen Boxen wider.

Geboren in Shuri, Okinawa, begann Sakugawa seine Ausbildung in den Kampfkünsten in den lokalen okinawanischen Traditionen bei dem Mönch Takahara Peichin. Auf Empfehlung seines Lehrers, reiste er nach China, um sich vom berühmten Kusanku (oder Kwang Shang Fu), einem chinesischen Militärattaché und Kampfkunstmeister, in den Lehren des Ch’uan Fa unterrichten zu lassen. In dieser Zeit lernte er eine Variante der Kata Kushanku, die auch heute noch in unserem System zu finden ist.

Nach seiner Rückkehr kombinierte er die Techniken des chinesischen Boxens mit den okinawanischen Kampfkünsten und übertrug das Gelernte in das Stilkonzept der Shuri-te. Er hatte Kata von seinem Lehrer Takahara Peichin und seinem chinesischen Lehrer Kusanku übernommen und weiterentwickelt. Sakugawa war bekannt dafür, Kata als Teil seiner Lehrmethoden zu nutzen, um Prinzipien und Techniken zu vermitteln.

Sakugawa hatte viele Schüler, darunter Matsumura Sōkon, der als Gründer des Shōrin-ryū gilt. Sakugawa legte großen Wert auf Disziplin, Haltung und Präzision in der Kampfkunst. Seine Philosophie und Techniken bildeten das Fundament für die Weiterentwicklung des Karate, das später von seinen Schülern und nachfolgenden Generationen weitergetragen wurde.

Sakugawa wird zugeschrieben, die Idee des Dojo Kun (道場訓), für einen respektvollen Umgang in der Übung und Alltag, eingeführt zu haben. Die genauen Formulierungen des Dojo Kun können in den verschiedenen Karate-Stilen und -Schulen variieren. Eines haben sie gemein – die grundlegende Idee, die Sakugawa propagierte, dass Karate nicht nur eine körperliche Disziplin, sondern auch eine Lebensphilosophie ist, die auf ethischen und moralischen Werten basiert.

„Das wahre Studium des Karate besteht nicht nur im Training der Techniken, sondern auch in der Entwicklung des Geistes und der Charakterstärke.“

Sakugawas Werdegang sowie viele seiner Lehren wurden mündlich überliefert und nur indirekt durch die Schriften seiner Schüler und späteren Meister überliefert sind. Daher erhebt dieser Text keinerlei Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit. Alle Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert.

Sokon „Bushi“ Matsumura Sensei

Matsumuras tatsächliche Lebensdaten sind nicht bekannt. In verschiedener Litaratur werden die Daten (1809-1901), (1798-1890), (1809-1896) oder (1800-1892) angegeben.

Auf Matsumuras Gedenkstein in Okinawa stehen die Lebenszeiten 1809 – 1899.

In seinen jungen Jahren galt er als Unruhestifter, weswegen sein erster Lehrer Kanga
Sakugawa zunächst zögerte den jungen Matsumura zu unterrichten. Letzlich versprach Sakugawa jedoch Sofuku Matsumura, Matsumura`s Vater, den Jungen zu unterrichten, und das tat er auch für fünf Jahre.
Als junger Mann hatte sich Matsumura bereits einen Ruf als Experte in den Kampfkünsten erworben. Auch seine Lebensgefährtin Yonamine Chiru, die er 1818 heiratete, war ebenfalls eine Kampfkunstexpertin.
Matsumura übte sich in vielfältigen Künsten. Er studierte das Chuan Fa in China sowie andere Kampfkünste und brachte das Gelernte zurück nach Okinawa.
Außerdem war er der erste, der die Prinzipien von Satsumas Schwertkunst Jigen-Ryu in das Ryukyu-Kobujutsu einführte.

Königlicher Dienst
Matsumura wurde 1816 in den Dienst der königlichen okinawanischen Familie Sho gestellt und erhielt den Titel des Shikudon, einem Adelsrang. Er war Leibwächter für die okinawanischen Könige Sho Ko, später Sho Iku und Sho Tai. Er wurde schließlich der oberste Kampfkunstlehrer und ein Beamter des Königreichs Ryukyu.

Die Lehren von Bushi Matsumura
Matsumura erhielt vom okinawanischen König in Anerkennung seiner Fähigkeiten und Leistungen in der Kampfkunst den Titel „Bushi“, was „Krieger“ bedeutet. Gichin Funakoshi beschrieb ihn als einen Sensei mit einer furchteinflößenden Ausstrahlung. Matsumura wurde nie in einem Duell besiegt, obwohl er viele Kämpfe bestritt. Groß, schlank und mit einem Paar beunruhigender Augen ausgestattet, wurde Matsumura von seinem Schüler Anko Itosu als blitzschnell und trügerisch stark, beschrieben.

Moderne Karatestile, die sich aus der Shuri-te-Linie entwickelt haben, lassen sich auf die Lehren von Bushi Matsumura zurückführen.

 

Einer seiner bekanntesten Schüler war Itosu Anku

 

Quelle: https://en-academic.com/dic.nsf/enwiki/2141071
https://worldbudokan.com/worlbudokanhome/articles-2/sokon-matsumura/

Ankō Itosu Sensei

gilt als eine der einflussreichsten Figuren in der Geschichte des Karate. Er wurde auf Okinawa geboren und begann schon früh mit dem Training der traditionellen Kampfkunst Tode (eine Vorform des heutigen Karate), die sich aus chinesischen Einflüssen und der lokalen okinawanischen Kampfkunst entwickelt hatte.

Itosu war Schüler von Sokon Matsumura und erarbeitete sich im Laufe seines Lebens einen herausragenden Ruf als Kampfkunstmeister. Besonders bekannt wurde er durch die Einführung des Karate in das Schulsystem Okinawas, was erheblich zur Verbreitung der Kampfkunst beitrug. Es wird übermittelt, dass er seiner Zeit die Pinan-Kata (auch Heian genannt) entwickelte , die noch heute als wichtige Grundformen im Karate unterrichtet werden.

Ankō Itosu betonte die Bedeutung des Trainings der Körperkraft, der Disziplin und der Selbstverteidigung, während er Karate gleichzeitig als Mittel zur körperlichen und geistigen Erziehung betrachtete. Viele seiner Schüler, darunter Chibana Sensei und Gichin Funakoshi, trugen seine Lehren weiter und halfen, Karate weltweit bekannt zu machen.

Choshin Chibana Sensei

Chibana gilt als einer der größten okinawanischen Meister seiner Generation.

Er wurde am 5. Juni 1885 in Torihori im Distrikt Shuri geboren.

Im Alter von 15 Jahren begann er bei dem Karate-Meister Itosu „Anko“ Yasutsune. Chibana war ein hingebungsvoller Schüler seines Meisters und blieb es bis zu dessen Tod im Jahr 1915.

Im Alter von 34 Jahren eröffnete er schließlich sein eigenes Dojo in Kumoji im Distrikt Naha, wo er den Weg des Karate unterrichtete. Den Karatestil, den er hier lehrte nannte er ‚Kobayashi Shorin Ryu‘. Nachdem er der Schlacht um Okinawa im Zweiten Weltkrieg knapp entkommen war, kehrte er unmittelbar nach Ende des Krieges aus Shuri zurück und begann sofort wieder zu unterrichten. Im Lauf der Jahre änderte er mehrmals den Standort seiner Lehren um Shuri und Naha, darunter Gibo, Asato und Mihara. Er unterrichtete auch japanische Studenten, die nach Okinawa kamen, um von ihm zu lernen.

Chibana fand hierzu folgende Worte:

„Wir alle haben ein bisschen Schwäche in uns. Auf die eine oder auf die andere Weise wollen wir manchmal etwas umsonst. Doch in der Kampfkunst gibt es dies nicht. Der Rang, der Fortschritt, der Status oder der Grad wird durch Arbeit und Hingabe erreicht und kann nur durch deren Beständigkeit erhalten werden. Es gibt keine Abkürzung, sondern nur Arbeit, Schweiß und Schmerzen.“

Chibana Choshin

Von 1954 bis 1958 arbeitete er als Karateexperte für die Polizei im Distrikt von Shuri. Im Jahr 1960 war Chibana der erste Karatemeister, der von der Okinawa Times für seine herausragenden Verdienste im öffentlichen Dienst geehrt wurde.

In dieser Zeit wurde auch die Okinawa Karate Federation gegründet, deren erster Präsident Chibana wurde. Kurz darauf ehrte die Butokukai ihn mit dem Ehrentitel eines Hanshi, der höchsten Auszeichnung dieser Organisation.
Einige Jahre später gründete er seine eigene Organisation, die Okinawa Shoroin Ryu Karate Kyokai und zog sich aus der Okinawa Karate Federation zurück.

Im August 1964 errichtete Chibana zum Gedenken des 50. Todestages seines Lehrers Anko Itosu ein Ehrenmal neben Itosus Familiengrab.

Chibana erkrankte an Krebs und zog 1966 nach Tokio, da hier die Behandlugnsmöglichkeiten besser waren und er seine Enkel unterrichten konnte.

1968 wurde ihm der vierte Ehrengrad der Kriegsveteranen, Zuiho, verliehen. Bei der Feier, die anlässlich der Zuiho-Verleihung stattfand, tanzte Chibana zur Überraschung der Gäste vor Freude. Am frühen Morgen des 26. Februar 1969 verstarb Chibana im Alter von 82 Jahren im Ohama Krankenhaus.

In einem Interview antwortete Chibana Choshin auf die Frage, welches die kostbarste Eigenschaft eines Kampfkunstmeisters sei:

„Ehre! – Ein Mann der Ehre ist ein Mann, der Versprechen gibt und sie hält. Ein Mann, der Versprechen gibt und sie nicht hält, besitzt keinen Wert. Er befleckt den wertvollsten Besitz, der einem Menschen gegeben ist – die Ehre. Ein Kampfkunstmeister ist ein ehrenvoller Mann.“

Chibana Choshin

Einer seiner bekanntesten Schüler war Miyahira Katsuya

Miyahira Katsuya

Miyahira Katsuya Sensei (1918–2010) war ein bedeutender Okinawa-Karate-Meister und Gründer des Shōrin-ryū Shidōkan-Stils. Geboren in Nishihara, Okinawa, begann er in jungen Jahren mit dem Karate-Training und wurde schließlich ein Schüler des legendären Chibana Chōshin, dem Begründer des Kobayashi-ryū, einer Linie des Shōrin-ryū Karate.

Unter Chibana Senseis Anleitung entwickelte Miyahira außergewöhnliche Fähigkeiten und tiefes Verständnis für die Prinzipien des Karate, was ihm hohes Ansehen unter seinen Zeitgenossen einbrachte. 1956 gründete Miyahira das Shidōkan, eine eigene Schule innerhalb des Shōrin-ryū.

Miyahira Katsuya setzte sich sein Leben lang für die Förderung und Erhaltung des Okinawa-Karate ein und war ein großer Verfechter der geistigen und körperlichen Entwicklung durch die Kampfkunst. Im Jahr 1989 wurde er von der Okinawa Karate-dō Federation mit dem höchsten Titel des 10. Dan (Hanshi) ausgezeichnet, eine Ehre, die seine Bedeutung als Meister der Kampfkunst widerspiegelt. Seine Lehren und Prinzipien werden bis heute in der Karate-Gemeinschaft hochgehalten.

Kanga ``Tode`` Sakugawa Sensei

佐久川

1762 – 1843

Sōkon ``Bushi`` Matsumura

松村 宗棍

1809 – 1899

Itosu Ankō

1831 – 1915

Chibana Choshin

1885 – 1969

Miyahira Katsuya

1918 – 2010

Kanga „Tode“ Sakugawa Sensei

war einer der ersten bekannten Meister des Okinawa-Te und gilt als eine Schlüsselfigur in der Entwicklung des modernen Karate. Sein Beiname „Tode“ (唐手) bedeutet „chinesische Hand“ und spiegelt seinen tiefen Einfluss aus dem chinesischen Boxen wider.

Geboren in Shuri, Okinawa, begann Sakugawa seine Ausbildung in den Kampfkünsten in den lokalen okinawanischen Traditionen bei dem Mönch Takahara Peichin. Auf Empfehlung seines Lehrers, reiste er nach China, um sich vom berühmten Kusanku (oder Kwang Shang Fu), einem chinesischen Militärattaché und Kampfkunstmeister, in den Lehren des Ch’uan Fa unterrichten zu lassen. In dieser Zeit lernte er eine Variante der Kata Kushanku, die auch heute noch in unserem System zu finden ist.

Nach seiner Rückkehr kombinierte er die Techniken des chinesischen Boxens mit den okinawanischen Kampfkünsten und übertrug das Gelernte in das Stilkonzept der Shuri-te. Er hatte Kata von seinem Lehrer Takahara Peichin und seinem chinesischen Lehrer Kusanku übernommen und weiterentwickelt. Sakugawa war bekannt dafür, Kata als Teil seiner Lehrmethoden zu nutzen, um Prinzipien und Techniken zu vermitteln.

Sakugawa hatte viele Schüler, darunter Matsumura Sōkon, der als Gründer des Shōrin-ryū gilt. Sakugawa legte großen Wert auf Disziplin, Haltung und Präzision in der Kampfkunst. Seine Philosophie und Techniken bildeten das Fundament für die Weiterentwicklung des Karate, das später von seinen Schülern und nachfolgenden Generationen weitergetragen wurde.

Sakugawa wird zugeschrieben, die Idee des Dojo Kun (道場訓), für einen respektvollen Umgang in der Übung und Alltag, eingeführt zu haben. Die genauen Formulierungen des Dojo Kun können in den verschiedenen Karate-Stilen und -Schulen variieren. Eines haben sie gemein – die grundlegende Idee, die Sakugawa propagierte, dass Karate nicht nur eine körperliche Disziplin, sondern auch eine Lebensphilosophie ist, die auf ethischen und moralischen Werten basiert.

„Das wahre Studium des Karate besteht nicht nur im Training der Techniken, sondern auch in der Entwicklung des Geistes und der Charakterstärke.“

Sakugawas Werdegang sowie viele seiner Lehren wurden mündlich überliefert und nur indirekt durch die Schriften seiner Schüler und späteren Meister überliefert sind. Daher erhebt dieser Text keinerlei Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit. Alle Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert.

Sokon „Bushi“ Matsumura Sensei

Matsumuras tatsächliche Lebensdaten sind nicht bekannt. In verschiedener Litaratur werden die Daten (1809-1901), (1798-1890), (1809-1896) oder (1800-1892) angegeben.

Auf Matsumuras Gedenkstein in Okinawa stehen die Lebenszeiten 1809 – 1899.

In seinen jungen Jahren galt er als Unruhestifter, weswegen sein erster Lehrer Kanga Sakugawa zunächst zögerte den jungen Matsumura zu unterrichten. Letzlich versprach Sakugawa jedoch Sofuku Matsumura, Matsumura`s Vater, den Jungen zu unterrichten, und das tat er auch für fünf Jahre.
Als junger Mann hatte sich Matsumura bereits einen Ruf als Experte in den Kampfkünsten erworben. Auch seine Lebensgefährtin Yonamine Chiru, die er 1818 heiratete, war ebenfalls eine Kampfkunstexpertin.
Matsumura übte sich in vielfältigen Künsten. Er studierte das Chuan Fa in China sowie andere Kampfkünste und brachte das Gelernte zurück nach Okinawa.
Außerdem war er der erste, der die Prinzipien von Satsumas Schwertkunst Jigen-Ryu in das Ryukyu-Kobujutsu einführte.

Königlicher Dienst
Matsumura wurde 1816 in den Dienst der königlichen okinawanischen Familie Sho gestellt und erhielt den Titel des Shikudon, einem Adelsrang. Er war Leibwächter für die okinawanischen Könige Sho Ko, später Sho Iku und Sho Tai. Er wurde schließlich der oberste Kampfkunstlehrer und ein Beamter des Königreichs Ryukyu.

Die Lehren von Bushi Matsumura
Matsumura erhielt vom okinawanischen König in Anerkennung seiner Fähigkeiten und Leistungen in der Kampfkunst den Titel „Bushi“, was „Krieger“ bedeutet. Gichin Funakoshi beschrieb ihn als einen Sensei mit einer furchteinflößenden Ausstrahlung. Matsumura wurde nie in einem Duell besiegt, obwohl er viele Kämpfe bestritt. Groß, schlank und mit einem Paar beunruhigender Augen ausgestattet, wurde Matsumura von seinem Schüler Anko Itosu als blitzschnell und trügerisch stark, beschrieben.

Moderne Karatestile, die sich aus der Shuri-te-Linie entwickelt haben, lassen sich auf die Lehren von Bushi Matsumura zurückführen.

 

Einer seiner bekanntesten Schüler war Itosu Anku

 

Quelle: https://en-academic.com/dic.nsf/enwiki/2141071
https://worldbudokan.com/worlbudokanhome/articles-2/sokon-matsumura/

Ankō Itosu Sensei

gilt als eine der einflussreichsten Figuren in der Geschichte des Karate. Er wurde auf Okinawa geboren und begann schon früh mit dem Training der traditionellen Kampfkunst Tode (eine Vorform des heutigen Karate), die sich aus chinesischen Einflüssen und der lokalen okinawanischen Kampfkunst entwickelt hatte.

Itosu war Schüler von Sokon Matsumura und erarbeitete sich im Laufe seines Lebens einen herausragenden Ruf als Kampfkunstmeister. Besonders bekannt wurde er durch die Einführung des Karate in das Schulsystem Okinawas, was erheblich zur Verbreitung der Kampfkunst beitrug. Es wird übermittelt, dass er seiner Zeit die Pinan-Kata (auch Heian genannt) entwickelte , die noch heute als wichtige Grundformen im Karate unterrichtet werden.

Ankō Itosu betonte die Bedeutung des Trainings der Körperkraft, der Disziplin und der Selbstverteidigung, während er Karate gleichzeitig als Mittel zur körperlichen und geistigen Erziehung betrachtete. Viele seiner Schüler, darunter Chibana Sensei und Gichin Funakoshi, trugen seine Lehren weiter und halfen, Karate weltweit bekannt zu machen.

Choshin Chibana Sensei

Chibana gilt als einer der größten okinawanischen Meister seiner Generation.

Er wurde am 5. Juni 1885 in Torihori im Distrikt Shuri geboren.

Im Alter von 15 Jahren begann er bei dem Karate-Meister Itosu „Anko“ Yasutsune. Chibana war ein hingebungsvoller Schüler seines Meisters und blieb es bis zu dessen Tod im Jahr 1915.

Im Alter von 34 Jahren eröffnete er schließlich sein eigenes Dojo in Kumoji im Distrikt Naha, wo er den Weg des Karate unterrichtete. Den Karatestil, den er hier lehrte nannte er ‚Kobayashi Shorin Ryu‘. Nachdem er der Schlacht um Okinawa im Zweiten Weltkrieg knapp entkommen war, kehrte er unmittelbar nach Ende des Krieges aus Shuri zurück und begann sofort wieder zu unterrichten. Im Lauf der Jahre änderte er mehrmals den Standort seiner Lehren um Shuri und Naha, darunter Gibo, Asato und Mihara. Er unterrichtete auch japanische Studenten, die nach Okinawa kamen, um von ihm zu lernen.

Chibana fand hierzu folgende Worte:

„Wir alle haben ein bisschen Schwäche in uns. Auf die eine oder auf die andere Weise wollen wir manchmal etwas umsonst. Doch in der Kampfkunst gibt es dies nicht. Der Rang, der Fortschritt, der Status oder der Grad wird durch Arbeit und Hingabe erreicht und kann nur durch deren Beständigkeit erhalten werden. Es gibt keine Abkürzung, sondern nur Arbeit, Schweiß und Schmerzen.“

Chibana Choshin

Von 1954 bis 1958 arbeitete er als Karateexperte für die Polizei im Distrikt von Shuri. Im Jahr 1960 war Chibana der erste Karatemeister, der von der Okinawa Times für seine herausragenden Verdienste im öffentlichen Dienst geehrt wurde.

In dieser Zeit wurde auch die Okinawa Karate Federation gegründet, deren erster Präsident Chibana wurde. Kurz darauf ehrte die Butokukai ihn mit dem Ehrentitel eines Hanshi, der höchsten Auszeichnung dieser Organisation.
Einige Jahre später gründete er seine eigene Organisation, die Okinawa Shoroin Ryu Karate Kyokai und zog sich aus der Okinawa Karate Federation zurück.

Im August 1964 errichtete Chibana zum Gedenken des 50. Todestages seines Lehrers Anko Itosu ein Ehrenmal neben Itosus Familiengrab.

Chibana erkrankte an Krebs und zog 1966 nach Tokio, da hier die Behandlugnsmöglichkeiten besser waren und er seine Enkel unterrichten konnte.

1968 wurde ihm der vierte Ehrengrad der Kriegsveteranen, Zuiho, verliehen. Bei der Feier, die anlässlich der Zuiho-Verleihung stattfand, tanzte Chibana zur Überraschung der Gäste vor Freude. Am frühen Morgen des 26. Februar 1969 verstarb Chibana im Alter von 82 Jahren im Ohama Krankenhaus.

In einem Interview antwortete Chibana Choshin auf die Frage, welches die kostbarste Eigenschaft eines Kampfkunstmeisters sei:

„Ehre! – Ein Mann der Ehre ist ein Mann, der Versprechen gibt und sie hält. Ein Mann, der Versprechen gibt und sie nicht hält, besitzt keinen Wert. Er befleckt den wertvollsten Besitz, der einem Menschen gegeben ist – die Ehre. Ein Kampfkunstmeister ist ein ehrenvoller Mann.“

Chibana Choshin

Einer seiner bekanntesten Schüler war Miyahira Katsuya

Miyahira Katsuya

Miyahira Katsuya Sensei (1918–2010) war ein bedeutender Okinawa-Karate-Meister und Gründer des Shōrin-ryū Shidōkan-Stils. Geboren in Nishihara, Okinawa, begann er in jungen Jahren mit dem Karate-Training und wurde schließlich ein Schüler des legendären Chibana Chōshin, dem Begründer des Kobayashi-ryū, einer Linie des Shōrin-ryū Karate.

Unter Chibana Senseis Anleitung entwickelte Miyahira außergewöhnliche Fähigkeiten und tiefes Verständnis für die Prinzipien des Karate, was ihm hohes Ansehen unter seinen Zeitgenossen einbrachte. 1956 gründete Miyahira das Shidōkan, eine eigene Schule innerhalb des Shōrin-ryū.

Miyahira Katsuya setzte sich sein Leben lang für die Förderung und Erhaltung des Okinawa-Karate ein und war ein großer Verfechter der geistigen und körperlichen Entwicklung durch die Kampfkunst. Im Jahr 1989 wurde er von der Okinawa Karate-dō Federation mit dem höchsten Titel des 10. Dan (Hanshi) ausgezeichnet, eine Ehre, die seine Bedeutung als Meister der Kampfkunst widerspiegelt. Seine Lehren und Prinzipien werden bis heute in der Karate-Gemeinschaft hochgehalten.

Tode Sakugawa

佐久川

1762 – 1843

Sōkon ``Bushi`` Matsumura

松村 宗棍

1809 – 1899

Itosu Anku

1831 – 1915

Chibana Choshin

1885 – 1969

Miyahira Katsuya

1918 – 2010