Karate ist recht vielschichtig. Formal lernen Kinder zunächst verschiedene Schlag- und Tritttechniken sowie Block- und Befreiungstechniken. MIt der Ausübung der Bewegungen lernen Kinder wie lang ihre Arme und Beine sind und wie groß ihre Reichweite ist. Dies intensiviert die eigene Körperwahrnehmung und fördert motorische und koordinative Fähigkeiten.
Kinder lernen, dass sie Kraft haben und lernen gleichzeitig damit umzugehen und diese zu dosieren. In Partnerübungen lernen sie mit- und voneinander. Sie nähern sich vorsichtig an und steigern die Intensität in gemeinsamem Einverständnis. Dadurch lernen sie, dass sie mit ihrer Kraft anderen auch weh tun können und, dass auch ihnen selbst das ein oder andere weh tun kann.
Ein wichtiger Aspekt auf dem Weg zu gemeinsamer Rücksichtnahme und einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Großen und Kleinen, Starken und Schwachen, Schnellen und Langsameren.
Die Karateübung schafft einen Rahmen, der es ermöglicht Kindern grundlegende Werte wie Respekt, Disziplin und Fairness mit auf den Weg zu geben. Nach dem japanischen bzw. okinawanischen Vorbild begrüßen und verabschieden wir uns mit einer Verbeugung. Das „Rei“ zieht sich wie ein roter Faden durch die Übung. Es wird sich vor den Ahnen, dem Übungsleiter, den Mitschülern, zum Angrüßen des Partners sowie vor und nach jeder Übung verbeugt. Diese symbolische Geste, lehrt durch die häufige Wiederholung, wie nebenbei Respekt und Höflichkeit.